Barcelona
zur ersten Europäischen Demokratie-Hauptstadt gekürt 

Wien (ots|wro) - Im Rahmen einer Abstimmung von mehreren tausend Mitgliedern einer europaweiten Jury aus Bürger:in-nen ist die Wahl auf Barcelona als Austragungsort verschie-dener Veranstaltungen zur Stärkung der europäischen Demokratie gefallen.

Anlässlich einer Pressekonferenz in Barcelona am Mittwoch, dem 18. Januar, wurde bekanntgegeben, dass Barcelona zur Europäischen Demokratie-Hauptstadt 2023/24 auserkoren wur-de. Zwischen September 2023 und August 2024 wird die Stadt
in Kooperation mit Partnerorganisationen und der Bevölkerung ein vielseitiges Programm aus Veranstaltungen und Aktivitäten zur Stärkung der Demokratie in Europa präsentieren, bei dem auch Gäste aus ganz Europa zur Mitwirkung eingeladen sind.

„Die örtliche Verwaltung war schon immer jene Verwaltungs-ebene, die am nächsten an den Menschen dran war, denen sie dient“, so Marija Pejčinović Burić, Generalsekretärin des Euro-parates, in ihrer Videobotschaft, mit der sie Barcelona ihre Glückwünsche übermittelte. „Genau hier liegt die Wiege für 

Im Rahmen einer Abstimmung von mehreren tausend Mitgliedern einer europaweiten Jury aus Bürger:innen ist die Wahl auf Barcelona als Austragungsort verschiedener Veranstaltungen zur Stärkung der europäischen Demokratie gefallen. Video: ots/European Capital of Democracy

neue Ideen und demokratische Partizipation. Die Europäische Demokratie-Hauptstadt erkennt nicht nur hervorragende Leistungen an, sondern hält diese als Inspiration für andere hoch.“

In einer weiteren Videobotschaft betonte die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Dubravka Šuica die Dringlichkeit einer solchen Initiative in so unsicheren Zeiten wie diesen: „Nach einem Jahrzehnt zahlreicher Krisen und Angriffe auf unsere europäischen Werte ist es an der Zeit, sich diesen geeint entgegenzustellen und die demokratischen Innova-tor:innen und Changemaker:innen unserer Zeit zusammen-zubringen. Die Europäische Demokratie-Hauptstadt bietet einen dynamischen Schauplatz für den Erfahrungsaustausch über bewährte Methoden im Bereich Demokratieförderung und für die Erkundung neuer Formen aktiver demokratischer Innovation.“

Zwischen dem 2. und 15. Januar beurteilte ein Team aus mehreren tausend Bürger-Juror:innen aus den 46 Mitglieds-staaten des Europarates eine Auswahl an Projekten der drei Finalisten Barcelona, Braga und Brüssel. Barcelona überzeugte die Jury mit seiner Vielfalt an innovativen Projekten wie etwa Decidim, einer digitalen Bürgerbeteiligungsplattform, die 2016 entwickelt wurde und mittlerweile von hunderten Städten weltweit genutzt wird; oder Superblock, einer Initiative zur Förderung autofreier Straßen.

„Barcelona ist stolz, die erste Europäische Demokratiehaupt-stadt zu sein“, so die Bürgermeisterin der Stadt Ada Colau. 

„Vor einem globalen Hintergrund, in dem Hassrede und autoritäre Bestrebungen stetig zunehmen, sind Städte jene Orte, an denen wir gemeinsam mit der Bevölkerung an der Stärkung der Demokratie arbeiten können. Diese Herausforderung ist eine willkommene Gelegenheit, die demokratische Innovation weiter voranzutreiben, mit anderen Städten zusammenzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass Nachbarschaften eine aktivere Rolle in
der öffentlichen Agenda spielen.“

Antonella Valmorbida, Generalsekretärin von ALDA und Vorsitzende der ECoD Expertenjury, hob die Stärken der drei Finalisten hervor: “Brüssel hat damit experimen-tiert, wie man vor der Einführung von dauerhaften Ver-änderungen das Feedback der Community einholen kann. Barcelona setzt als Innovator sowohl auf neue digitale Modelle als auch auf persönliche Beteiligung. Bragas Mo-dell der Connective Intelligence Democracy berücksich-tigt im Sinne einer offenen Haltung Perspektiven von Expert:innen aus unterschiedlichsten Bereichen.“ 

Helfried Carl, Gründer der Initiative Europäische Demo-kratie-Hauptstadt, fügte hinzu: „Nach über zwei Jahren intensiver Vorbereitung ist dies ist ein entscheidender Moment für die europäische Zivilgesellschaft und die eu-ropäische Demokratie. Mit der Ernennung von Barcelona bietet sich uns eine hervorragende Plattform, um aufzu-zeigen, wie Beteiligung durch die Bürger:innen gelingen kann und zu beweisen, dass Demokratie zum Vorteil der europäischen Bevölkerung ist.“

Helfried Carl, der Gründer von ECoD, übergab die Auszeichnung für die Euro-päische Hauptstadt der Demokratie bei einer Feier in Barcelona an den stellver-tretenden Bürgermeister Jordi Martí, nachdem Ada Colau aus gesundheitlichen Gründen verhindert war. Bild: Elias Pargan

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Wichtiger Hinweis: Im Februar 2023 können sich Städte für den Titel als nächste Euro-päische Hauptstadt der Demokratie (ECoD 2024/25) bewerben. Nähere Informationen finden Sie hier .

Die Initiative Europäische Demokratie-Haupt-stadt wurde im Dezember 2021 von der ECoD gemeinnützige GmbH zusammen mit dem In-novation in Politics Institute mit Sitz in Wien und Berlin und Partnern in 16 europäischen Ländern ins Leben gerufen.

Nähere Informationen zur Europäischen Demokratie-Hauptstadt finden Sie unter: https://capitalofdemocracy.eu