GEBRÜDER PETERS Gebäudetechnik

Emilia Lewicka hat eine leitende Funktion bei einem Gebäudetechnik-Unternehmen aus Ingol-stadt, sie sagt: "Frauen verhalten sich als Füh-rungskräfte empathi-scher, sie kommunizieren und organisieren besser und sind stärker am Befinden der Mitarbei-tenden inte-ressiert." Foto: djd/ GEBRÜDER PETERS Gebäudetechnik/
Christine Olma
Karriere ist für Frauen eher
im Mittelstand möglich
Ein Beispiel aus Ingolstadt:
Darum tun sich Frauen
in kleineren Firmen leichter
Ingolstadt/Amberg (djd|wro) - Der Mittelstand in Deutschland hat einer Studie des Beratungsunternehmens EY zufolge deutlich mehr Frauen in Spitzenposi-tionen als börsennotierte Konzerne. Die relativ hohe Frauenquote hat dem-nach zum einen damit zu tun, dass sich der Mittelstand beim Werben um Fach-kräfte mehr einfallen lassen muss als die bekannten Börsenunternehmen. Zu-dem, so die Studie, seien viele mittelständische Unternehmen familiengeführt. Weibliche Familienmitglieder würden dort oft schon früh auf Führungspositio-nen in der Firma vorbereitet. Wie einer Quereinsteigerin der Weg in die Füh-rungsetage gelang, zeigt ein Beispiel aus dem bayerischen Ingolstadt.
Beispiel aus der Praxis: Karriere für Frauen eher im Mittelstand möglich
Emilia Lewicka ist gebürtige Polin, nach dem Abitur ging sie zum Studieren nach Nizza und begann in Frankreich auch ihren ersten Job. Der Liebe wegen verlegte sie 2005 ihren Lebensmittelpunkt nach Ingolstadt, 2007 startete sie ihre Karriere bei der Gebrüder Peters Gebäudetechnik GmbH als Assistentin der Geschäftsführung. Danach ging alles sehr schnell: Ab 2010 war Lewicka am Aufbau der Niederlassungen in Belgien und Polen maßgeblich beteiligt und übernahm dann die Leitung der Abteilung "Internationale Projekte" mit der Zuständigkeit für die beiden Auslandsniederlassungen. Warum kann ein mit-telständisches Unternehmen für die Karriere einer Frau von Vorteil sein?

Der gebürtigen Polin Emilia Lewicka gelang als Quer-einsteigerin der Weg in die Führungsetage eines mittelständischen Gebäudetechnik-Unternehmens aus Ingolstadt. Der Mittelstand hat Studien zufolge deutlich mehr Frauen in Spitzenpositionen als große Konzerne. Foto: djd/GEBRÜDER PETERS Gebäudetechnik/
Christine Olma
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"Für Frauen ist es ungemein wichtig, dass Familienpla-nung und Beruf nicht nur mit dem Partner abgestimmt werden, sondern von vornherein auch mit dem Arbeit-geber. Das ist in einer mittelstän-dischen Firma einfa-cher möglich als in einem Groß-konzern", sagt die Mut-ter von neunjährigen Zwillin-gen. Es müsse Optionen für Teilzeit und flexible Ar-beitszeiten geben, wenn Kinder da sind. Vor allem müssten auch Führungsposi-tionen in Teilzeit möglich sein: "Ich rate Frauen zu prüfen, ob die gewünschten Einkommensperspektiven realistisch sind, und von Beginn an darauf zu achten, dass Frauen und Männer für gleiche Arbeit die gleiche Bezahlung erhalten."
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Frauen führen anders - und besser?
Bei Gebrüder Peters liegt die Geschäftsführung in weiblichen Händen - für Emilia Lewicka war Seniorchefin Veronika Peters immer ein großes Vor-bild. Für die gebürtige Polin führen Frauen anders: "Sie verhalten sich empathischer, sie kommunizie-ren und organisieren besser und sind stärker am Be-finden der Mitarbeitenden interessiert." Männer dagegen habe sie im Berufsleben oft als machtver-liebt und wenig kompromissbereit kennengelernt. Wo gibt es in Deutschland den größten Nachholbe-darf? "In Sachen Kinderbetreuung liegt das Land noch immer ganz weit hinten, hier gibt es sehr
viel zu tun", so Lewicka.
Die gebürtige Polin Emilia Lewicka bekleidet nach dem Studium und ersten beruflichen Erfahrungen in Frankreich nun eine Führungs-position bei einem Gebäudetechnik-Unter-nehmen in Ingolstadt. Fotos: djd/GEBRÜDER PETERS Gebäudetechnik/Christine Olma
"Für Frauen ist es wichtig, dass Familienplanung und Beruf nicht nur mit dem Partner abgestimmt werden, sondern von vornherein auch mit dem Arbeitgeber. Das ist in einer mittelständischen Firma einfacher möglich als in einem Großkonzern", meint Emilia Lewicka (links im Bild), selbst Mutter von neunjährigen Zwillingen und Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen in Ingolstadt. Foto: djd/GEBRÜDER PETERS Gebäudetechnik/Christine Olma
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